Herzlich willkommen!
Ich bin der Entwickler des wärmerückgewinnenden Ventilationssystems "Seseragi", Christian Deutinger aus
München.
"Herr Deutinger" ist relativ lang (und problematisch in Japan), also können Sie mich "Doi" nennen.
Zur Zeit arbeite ich daran, das leitungsfreie wärmerückgewinnende Ventilationssystem "Seseragi®" in Japan zu
produzieren und zu verkaufen, wo Kunden, sowie Mitarbeitern Japaner sind.
Sie mögen mit dem Term "wärmerückgewinnendes System" nicht vertraut sein, aber tatsächlich ist in Deutschland
öko-freundliches
Wohnen eine schnell voranschreitende Thematik, in der solch Equipment als Standard definiert ist.
Wenn Sie die Fenster öffnen, um zu lüften geht viel der Energie, die in das Aufrechthalten gemütlicher
Bedingungen gesteckt wurde,
nach Außen verloren. Wenn Sie jedoch ein wärmerückgewinnendes System verwenden, können Sie den Energieverlust
beim Lüften minimieren.
Ich werde häufig gefragt, warum ich nach Japan gekommen bin, oder warum ich in dieser Branche arbeite. Daher
möchte ich
Ihnen das kleine Geheimnis der Entstehung des Seseragis verraten.
Mein Vater liebt Maschinen und war PKW Mechaniker, bevor ich geboren wurde.
Aber er liebte nicht nur Maschinen, sondern kümmerte sich auch sehr um Andere. Solange ich mich zurückerinnern
kann, reparierte er immer die Waschmaschinen unserer Nachbarn, ohne Geld anzunehmen.
Später wechselte mein Vater den Beruf und arbeitete als Flugzeugmechaniker bei der Deutschen Luftwaffe und
als ich ihn als kleines Kind auf dem Stützpunkt besuchen kam, ließ er mich in einem Cockpit sitzen.
Ich weiß noch, wie ich ganz aufgeregt war und rief: "Ich will das Flugzeug fliegen!"
Als ich 11 war, vergrößerte mein Vater das Haus unserer Familie.
Wir wohnten schon vor meiner Geburt in dem Haus, doch baute er 3 weitere Räume an.
Ich habe eine 9 Jahre jüngere Schwester und einen 13 Jahre jüngeren Bruder. In Erwartung, dass die Familie
wachsen
würde, baute mein Vater also das Haus aus.
Nach der Arbeit oder an freien Tagen baute er das Haus mit ein paar Freunden, 5 bis 6 insgesamt, in weniger als
einem Jahr aus.
Ich höre davon nicht häufig in Japan, aber in Deutschland bauen jene, welche die Fähigkeit haben, ein Haus zu
bauen, oftmals ihr Haus selber.
Ich war noch klein, also half ich mit den kleineren Taten, wie z.B. Löcher mit einem Bohrhammer bohren,
Backsteine tragen und
Nägel hämmern.
Ich half auch dabei, einen Putz anzufertigen, indem wir Sand, Zement und Wasser vermischten.
Endlich war das Haus fertiggestellt.
Ein geräumiges, kühles Haus.
In dem Haus zu leben, welches mein Vater und ich unermüdlich bauten, war großartig.
Als ich einen Blick in den Garten warf, in welchem sich der Rasen schön ausdehnte, kam mir der Gedanke: "Hier
sollte ein Teich sein" und ich
beschloss, selber einen anzulegen.
Meine Eltern waren in den Sommerferien eine Zeit lang verreist; die perfekte Gelegenheit, um loszulegen.
Die Erde jedoch war sehr hart und ich konnte nur ein ca. 20 cm tiefes Loch graben.
Trotz 2 Wochen harter Arbeit verblieb die Tiefe unverändert, nur die Fläche dehnte sich immer weiter aus.
Als meine Eltern schließlich heimkehrten und entdeckt hatten, dass ich ein großes Loch in ihren Garten
gebuddelt hatte, waren sie zuerst
entsetzt und verboten mir, im Garten Löcher auszuheben. Doch als ich meinem Vater von meinem Vorhaben einen
Teich anzulegen berichtete,
verstand er mich und half mir bei meinem Unterfangen.
Mein Vater war zudem zufällig ehemaliger Gewichtheber Champion Bayerns und mit seiner Kraft schafften wir es,
einen
ca. 160 cm tiefen Teich anzulegen.
Auch wenn mein Vater mir half, zähle ich dies trotzdem als meine erste Kreation.
Ich war sehr stolz darauf, selbst einen Teich anlegen zu können.
Als der Teich fertig war, häufte ich Steine, die ich in der Nachbarschaft sammelte, an der Ecke des Teiches
auf, um einen
kleinen Wasserfall zu bauen, und ich ging zum nahe liegenden See, um Wasserkraut und Lotusblumen zu sammeln und
in meinen Teich
einzupflanzen.
Das Dekorieren hat mir auch Spaß gemacht, aber es war mein Vater, der mir die Freude am Kreieren zeigte.
Mein Maschinennerd Vater liebte neue Geräte.
Als ich in der Grundschule war, kaufte mein Vater einen Videorekorder und Hi-Fi made in Japan für den
Privatgebrauch.
In der Box war auch ein Handbuch auf Japanisch.
Das japanische Handbuch war dicker als die deutsche Version.
Selbstverständlich konnte ich davon nichts von der japanischen Version verstehen.
Da dachte ich:
"Wenn ich das hier lesen könnte, könnte ich alles noch detaillierter verstehen!"
Damals hatte ich auch die Gelegenheit, die Filmreihe "Shogun" im Fernsehen zu schauen, in welcher ein Ausländer
nach Japan
kommt und sich in die Tochter des dortigen Shoguns verliebt. Als ich die Tochter des Shoguns sah, dachte ich:
"Ich will auch
die Tochter eines Shoguns heiraten!"
Ich nahm "Shogun" mit Vaters Videorekorder auf und schaute es immer wieder.
Eines Tages will ich nach Japan gehen.
Japan war eine gewisse Sehnsucht für mich.
Deutschland und Japan haben ein anderes Bildungssystem.
Im Alter von 16 bis 19, wenn Japaner noch zur Schule gehen, erhielt ich eine Ausbildung in
Präzisionsmaschinenbau.
Rückblickend denke ich, dass mein Vater einen großen Einfluss auf meine Berufswahl gehabt hat.
Simple Maschinen zu entwerfen sei langweilig, weil jeder das kann, dachte ich, und entschloss mich
Präzisionsmaschinenbau zu lernen.
Die Ausbildung geschah im dualen System.
Nicht nur in Deutschland, aber auch in anderen Ländern ist es normal, dass man nicht nur in Schulen lernt,
sondern
3 Tage die Woche bei einer Firma die Praxis erlernt und die anderen 2 Tage in der Schule lernt, wo einen
Theoretisches
beigebracht wird und mein sein Wissen erweitert.
Ich arbeitete 3 Jahre lang bei Siemens, wo ich die Maschinen plante und programmierte, Maschinenteile
handhabte, Teile produzierte und
zusammensetzte, neue Maschinen entwarf und einstellte, elektrische Kreisläufe produzierte usw. Dinge aus erster
Hand zu bauen brachte mir die
Grundlagen des Ingenieurwesens bei.
Mit 22, nach Abschluss der Ausbildung, ging ich auf die Technische Universität München, die bereits 17
Nobelpreisträger
hervorgebracht hat.
Dort lernte ich weniger, Dinge aus erster Hand zu bauen, sondern die theoretischen Standpunkte von
Präzisionsmaschinenbau und Mikrotechnologie.
So lernte ich weitreichende Aspekte über Präzisionsmaschinenbau; von einem theoretischen Standpunkt an der
Universität
bis hin über eine handwerkliche Erfahrung in der Ausbildung.
Als Student wollte ich dem Beispiel meines Vaters folgen, ein Haus zu bauen, und kaufte mir ein Stück Land in
München,
auf dem ich selbst ein Haus mit niedrigem Energieverbrauch baute.
1977 wurde in Deutschland ein Gesetz zur Wärmedämmung erlassen, um energiesparendes Wohnen anzuregen. Seitdem
wurden energiesparende Häuser zum Standard.
Diese Gesetze wurden im Laufe der Zeit immer wieder überarbeitet und gestärkt, was zu mehr und mehr
öko-freundlichen Häusern führte.
Ich höre nur selten davon in Japan, doch ist es in Deutschland gar nicht so selten ein Haus als Student zu
bauen.
Zwei meiner Freunde bauten auch als Studenten ein Haus.
Das Grundstück wurde vom Staat Bayern verkauft. Land von einer staatlichen Einrichtung zu kaufen ist oftmals
billig
und ist selbst mit dem geringen Einkommen eines Studenten erschwinglich.
Ich nahm einen Kredit auf, um das Grundstück und die Baumaterialien zu kaufen, doch da ich die Zeit und die
Fähigkeit hatte
mein eigenes Haus zu bauen, war es durchaus eine angemessene Entscheidung, dies als Student zu tun.
Ich wusste bereits grob, wie man ein Haus zu bauen hat, da ich viele Jahre zuvor meinem Vater und seinen
Freunden geholfen hatte.
Also fing ich an technische Zeichnungen für mein Haus anzufertigen und machte mein eigenes Tischlerhandwerk,
während
ich Fragen, die beim Bau auftauchten, in Fachbüchern nachschlug.
Selbstverständlich unterstützte mich mein Vater aufs Neue.
Ich baute ein Haus mit großen Wohn- und Esszimmern, 2 Etagen und einem Keller.
Die Garage wurde über dem Keller gebaut, Solare Wassererhitzung wurde eingebaut und ich nahm auch Rücksicht auf
Wärmedämmung.
Das Haus zu bauen machte Spaß, jedoch war das Innendesign und das Anlegen des Gartens überraschend
zeitaufwendig und kostspielig.
Auch wenn es Eigenlob ist, ich bin der Überzeugung, dass mein Haus schöner geworden ist als jenes, welches ich
mit meinem Vater vor langer Zeit gebaut hatte.
In dem Haus wohnte ich einige Jahre lang, doch vermiete ich es nun an einen ehemaligen Kollegen, da ich nach
Japan gezogen bin.
Nach Abschluss der Universität bekam ich einen Job bei PHILIPS und ging später zu Siemens für Fachunterstützung
von Halbleiter Inspektionsequipment.
Obwohl mir mein Hobby Triathlon, welches ich mit 19 nach meiner dualen Ausbildung anfing, Spaß machte und
sowohl Arbeit als auch Privatleben erfüllend
waren, kroch noch immer der Gedanke in meinem Kopf, eines Tages nach Japan zu gehen.
Mit 29 entschied ich, dass ich handeln müsse, wenn jemals etwas daraus werden sollte, und tat 2 Dinge:
Zum Einen fing ich an Japanisch zu lernen.
Ich lernte Japanisch in einem Kurs an der Volksschule in München.
Anfangs ging ich 1-mal wöchentlich zum Unterricht, doch Fortschritt war träge und ich konnte nichts richtig
behalten.
Meinen Fortschritt reflektierend entschied ich mich, jeden Tag zum Unterricht zu gehen.
Schlussendlich, nachdem ich jeden Tag für 2 oder 3 Jahre zum Unterricht ging, hatte ich das fortgeschrittenste
Japanisch unter den Schülern.
Zum Anderen trat ich einer japanischen Firma bei.
Um in Japan Fuß zu fassen, fing ich an, für Tokyo Electron zu arbeiten.
Trotz 5 Jahre im Kundensupport für Halbleiterproduktionsequipment, Kommunikation mit dem japanischen
Mutterkonzern auf Japanisch und sogar Dienstreisen nach Japan, blieb es mir verwehrt im Branchenbüro in Japan
zu arbeiten.
Demnach beschloss ich, dass eine europäische Firma mit Anschluss an Japan höhere Chancen bieten würde,
tatsächlich IN Japan
arbeiten zu können, weswegen ich wieder meinen Job wechselte und anfing, für die belgische Firma ICOS Vision
Systems als
Produktspezialist für Halbleiterproduktionsequipment zu arbeiten. Dort arbeitete ich in den deutschen und
taiwanesischen
Branchenbüros, bevor ich endlich in meiner lang ersehnten Position im japanischen Branchenbüro arbeiten konnte.
Jedoch, kurz nachdem mein Traum sich erfüllte und ich in meiner ersehnten Position arbeiten konnte, wurde
beschlossen,
dass die japanische Branche aufgegeben werden sollte.
Damals blieben mir 2 Optionen: entweder zurück nach Deutschland zu gehen oder in Japan zu bleiben. Ich
entschied mich
für Letzteres, ohne zu zögern. Zum einen wollte ich schon immer nach Japan, aber als ich dort war fiel mir auch
etwas Seltsames auf ...
Ich wohnte in einem Wohnungskomplex und als der Sommer kam, war es in meiner Wohnung extrem heiß und ich fragte
mich:
"Warum? Japan und Deutschland müssten doch ähnliche Temperaturen haben ..."
Viele Japaner merken es nicht, aber japanische Häuser gehen kaum gegen Kälte oder Hitze vor.
Während ich mich fragte, warum Japaner ihre Wohnsituation nicht verbesserten, verspürte ich den Drang,
zur Verbesserung dieser Situation beizutragen.
Dementsprechend war die Entscheidung schnell gefällt.
4 Monate nachdem ich nach Japan kam, machte das dortige Branchenbüro dicht und ich wurde arbeitslos.
Natürlich wollte ich in Japan bleiben, also ging ich zu einer japanischen Sprachschule, während ich auf der
Suche
nach einem neuen Job war.
Mein Lebensunterhalt waren meine bis zu dem Zeitpunkt angesammelten Ersparnisse.
Anfangs wollte ich nur einen Job finden, doch viele der Schüler an der Sprachschule hatte vor, an einer
japanischen Universität zu studieren.
Die meisten der Schüler, mit denen ich Kontakt hatte, gingen nach dem Abschluss der Sprachschule zur
Universität in Japan.
Dies erweckte auch in mir Interesse, also ging ich zum Karriereberater für Rat und erkundigte mich im
Internet.
Ca. 20 Jahre Arbeit im Feld von Präzisionsmaschinenbau und Halbleitern waren vergangen, seit ich meine duale
Ausbildung im Alter von 15 Jahren begonnen hatte.
Ich hatte Vertrauen in meine Fähigkeiten als Ingenieur, doch war ich vielleicht etwas zu sehr darauf ausgelegt,
da ich so viel Zeit allein mit Technologie
verbracht hatte.
Von nun an wollte ich Business erleben, in dem ich mit Menschen zu tun hatte.
Eines Tages wollte ich auch nicht herumkommandiert werden und die Arbeit anderer erledigen, sondern meine
eigene Arbeit erledigen.
Bisher war ich immer nur von Maschinen und Männern umgeben, also wollte ich auch irgendwo arbeiten, wo es
auch ein paar Frauen gab (haha), und ich konzentrierte meine Suche auf das Finden einer Schule, an der ich
Business Management lernen konnte.
Während meiner Suche stieß ich auf das Shibaura Institut für Technologie und dessen Masterprogramm an der
sogenannten Schule für Ingenieurswesenmanagement(MOT), die erste Einrichtung in Japan, welche sich auf
Technologiemanagement spezialisierte.
Mit dem Gefühl, dass die Fusion von Technologie und Management genau das Richtige wäre, entschloss ich mich,
dort zu studieren.
Der Unterricht fand abends statt und so konnte ich am Unterricht teilnehmen und gleichzeitig in einer
lang-etablierten japanischen Firma arbeiten,
welche mit Keramik und Porzellan umging.
Der Grund, dort zu arbeiten war der, dass die Firma von Japanern geleitet wurde.
Da ich endlich in Japan war, wollte ich die japanische Arbeitskultur kennenlernen und da diese Firma in der
plutokratischen Meiji Dynastie gegründet wurde, dachte ich, sie habe tief reichende Geschichte und böte
Gelegenheiten für
persönliche Kontakte.
In dieser Firma führte ich Sales Entwicklung industrieller Maschinen, sowie Planung und Verkauf neuer Produkte
durch.
In meiner vorherigen Position bei ICOS Vision System arbeitete ich zwar in der japanischen Branche, doch
benutzte ich meist Deutsch, also war dies das erste Mal in einem rein japanischen Umfeld.
Wo wir schon beim Thema Japanern sind: Japaner arbeiten wie verrückt. Wahrlich "Workaholics", wie
man im Englischen so schön sagt.
Ich hatte den Eindruck, dass Japaner 24/7 arbeiteten, doch ich wurde glücklicherweise eines Besseren
belehrt.
Außerdem, da die Firma mit Keramik umging, und mit dem Gedanken, die japanische Wohnsituation
verbessern zu wollen, fragte ich meinem damaligen Chef, ob ich mit Keramikelementen
arbeiten könne, welche in deutschen öko-freundlichen Häusern Standardausstattung waren.
Jedoch wurde ich mit dem Grund abgelehnt, dass energiesparendes Equipment sich in Japan überhaupt nicht gut
verkaufe.
In dieser Firma konnte ich meine Ziele nicht verfolgen.
Ich dachte mir, dass, wenn niemand sonst willig ist, etwas zu unternehmen, ich derjenige sein müsse, der die
Wohnsituation verbessert.
Bevor ich nach Japan kam, war ich durchgehend im technischen Berufsfeld beschäftigt, doch nachher studierte ich
Technologiemanagement und
machte Business Planung und Sales für eine lang-etablierte japanische Firma.
Mit dem Gedanken die japanische Wohnsituation verbessern zu wollen und mit der Enttäuschung, dieses bei der
Firma nicht tun zu
können, war ich entschlossen, das Beste aus all den Dingen zu machen, die ich bisher gelernt hatte, sei es
Technologie, Planung,
Business und Management, und gründete mein eigenes Unternehmen.
Wann immer ich jedoch Leuten von meinem Vorhaben, ein Unternehmen für öko-freundliches Wohnen zu gründen,
erzählte,
waren die meisten stark dagegen, weil auch sie daran glaubten, dass es sich in Japan nicht gut verkaufen
würde.
Nichtsdestotrotz konnte ich das Verlangen danach, die japanische Wohnsituation zu verbessern, das selbst nach
2.5 Jahren nicht
erlisch, nicht länger unterdrücken.
Obgleich es mich glücklich machte, dass sich Leute um mich sorgten, entschied ich endgültig, ein Unternehmen im
fremden Japan zu gründen, verließ meine derzeitige Anstellung und gründete Passiv Energie Japan im Alter von
37.
Zuerst hatten die Leute recht. Die Produkte verkauften sich überhaupt nicht gut. Dennoch, durch beständiges
Betreiben von Arbeit
und frequentem Teilnehmen an Ausstellungen und dem Aufführen von Musicals im japanischen Stil, um Publizität zu
erlangen,
gelang es uns, die Anzahl von Kunden allmählich zu steigern.
Anfangs arbeitete ich allein, doch konnte ich nach und nach mehr Mitarbeiter anwerben.
Leute, die Interesse an meinen Dämmungs- und wärmerückgewinnenden Systemen hatten, wohnten oft in kälteren
Regionen wie Hokkaido oder Tohoku, weswegen
ich oftmals in Nordjapan war.
Als das große Erdbeben Japan am 11. März 2011 erschütterte, war ich in Kitami, Hokkaido.
Ich war gerade dabei, spät mittagzuessen als das gesamte Gebäude plötzlich anfing zu wackeln.
Deutschland ist nicht in einem Erdbebengebiet, also war das mein erstes Erdbeben.
Aufgrund der nuklearen Katastrophe in Fukushima rieten mir sowohl die deutsche Botschaft, als auch mein Vater,
heimzukehren,
doch entgegnete ich, dass ich Freunde und Kunden in Japan habe, weswegen ich nicht fortgehen wolle.
Die Zeit nach dem Beben war hart. Es gab ein ungewohntes Nachbeben und ich konnte eine Zeit lang fast gar keine
Produkte
verkaufen. Als ich sah wie hart sich Kunden, die der Katastrophe zu Opfer gefallen waren, anstrengten
weiterzumachen, trotz allem, was
passiert ist, dachte ich, dass auch ich diesen Abschwung überstehen müsse.
Als ich meine Firma gründete, importierten wir wärmerückgewinnende Systeme aus Deutschland und verkauften sie
in Japan
in einer monopolartigen Stellung.
Die importierten Produkte zu verkaufen stellte sich als schwierig heraus, es sei denn wir verbesserten
Nutzerfreundlichkeit
und verbesserten deren Qualität. Ich wollte bessere Produkte anbieten und entwickelte so das
"Seseragi".
Wenngleich die Zeit der Entwicklung mühselig war, war es eine großartige Erfahrung, eine Maschine zu
entwickeln, welche Funktionalität bot, Kondensation zu verhindern, was das vorherige Produkt
nicht hatte, welches weniger
laut war und welches mehr Ventilationsvolumen hatte; und dieses an Kunden auszuliefern.
Mein neu entwickeltes wärmerückgewinnendes System sollte die Nachricht übertragen, in einem frischen und
gemütlichen Umfeld
zu sein, und ich wollte, dass diese Nachricht gut verständlich ist, und so nannte ich es "Seseragi", was ein
poetisches Wort
im Japanischen für einen sanft plätschernden Bach ist.
Die Einzelteile des Seseragis sind größtenteils von japanischen Herstellern produziert, mit Ausnahme
des Ventilators, dem Wärmespeicher und dem Kontroller, was auf qualitative Gründe zurückzuführen ist.
Japanische Hersteller haben gute Qualität und kurze Lieferzeiten, und wenn Einzelteile in Japan produziert
werden können, sind wir weniger anfällig für Währungsschwankungen, auch wenn der Yen schwächelt, und da
wir sowieso von Japan aus arbeiten, wollte ich Geld in japanische Hersteller stecken.
Ich habe das Gefühl, dass in Japan viele Leute nur die Raumaufteilung, Erscheinung und Preis beachten, wenn sie
ein Haus kaufen und dabei das Wichtigste außer Acht lassen: die Gesundheit der Bewohner. Dafür ist es von
großer Wichtigkeit, die thermalen Bedingungen, Luftqualität, Feuchtigkeitskontrolle, sowie das Verhindern von
Kondensation und Schimmelbildung zu bedenken. Anständige Belüftung ist notwendig, diese grundlegenden
Funktionen
zu verbessern.
Seit Neustem wurde die Luftdichtheit der Häuser verbessert, was es der Zimmertemperatur erschwert, nach draußen
zu
entweichen, doch andererseits tendieren die Räume dazu Feuchtigkeit anzusammeln, was Kondensation und
Schimmelbildung wahrscheinlicher macht.
Außerdem, wenn Luftdichtheit gut ist, die Baumaterialien und Möbel jedoch Chemikalien enthalten, steigt die
Konzentration der chemischen Substanzen
im Rauminnern, was die Luft verschmutzt und sich negativ auf die Gesundheit aller Bewohner auswirken kann.
Solche Häuser werden "kranke Häuser" genannt.
In Japan wurde ein Gesetz für Baustandards erlassen, welches die Konzentration von rauminneren chemischen
Substanzen, die kranke Häuser
hervorrufen, reduzieren soll, und Ventilationsequipment zu haben wurde zur Pflicht.
Daher gibt es nun andere Firmen, die wärmerückgewinnende Systeme anbieten, doch konzentrieren sie sich meist
auf Systeme mit
Schächten oder Leitungen, anstatt leitungsfreier Varianten.
Sobald die Leitungen verschmutzen, wird auch die Luft, die durch alle Räume strömt, verschmutzt. Die Leitungen
sind
kompliziert und können nicht richtig gereinigt werden. Selbst wenn sie anständig installiert wurden, werden sie
von
Schmutz verstopfen und nach ca. 3 Jahren aufhören, anständig zu funktionieren.
Es ist für mich unverständlich, wieso man eine Maschine nicht benutzen können sollte, obwohl sie richtig
eingebaut wurde.
Sie denken vielleicht, dass, um die Luft rein zu halten, man einfach die Fenster öffnen kann, oder einen
Luftauffrischer verwenden könnte.
Das Öffnen der Fenster jedoch ermöglicht es Schmutz, Insekten, Pollen und Feinstaub und anderen unerwünschten
Dingen
in den Raum zu gelangen. Darüber hinaus kann es eine Gefährdung der Sicherheit darstellen, da Einbrecher und
andere
suspekte Individuen leichteren Zugang erhalten.
Deswegen kann ich das Öffnen von Fenstern für Belüftungszwecke nicht empfehlen.
Zudem, obwohl Luftauffrischer voller Überraschungen stecken, generieren sie oft Ozon (O3).
Ozon oxidiert nicht nur den menschlichen Körper und beschleunigt so das Altern, sondern erhöht auch das
Krebsrisiko.
Was das Bereinigen der Luft anbelangt, kann ich die schädlichen Effekte, die Substanzen wie Ozon auf Gesundheit
und Schönheit haben nicht gutheißen.
Was mir die größten Sorgen bereitet ist der Trend von Billigbauten in der Wohnindustrie.
Um ein Haus billig bauen zu können, müssen entweder billige Materialien verwendet oder aber die Bezahlung der
Arbeiter gekürzt werden.
Falls dies zu effektiveren Bauarbeiten führte, könnte es sogar gut sein, aber wenn man aus Versehen einen
wichtigen Schritt oder Teil auslässt,
wird es auf die Bewohner zurückkommen.
Ein Resultat dessen ist, dass Häuser unkomfortabler, und in schlimmen Fällen sogar für die Bewohner schädlich
wurden.
Die Küche oder der Platz lässt sich einfach austauschen, selbst nach dem Bau, doch ist es sehr
schwierig, die grundlegenden Funktionen,
wie z.B. thermale Bedingungen, Luftqualität, Feuchtigkeitskontrolle, Kondensationsverhinderung und
Schimmelprävention im Nachhinein zu ändern.
Also lassen Sie sich das nicht entgehen.
Diese grundlegenden Funktionen haben unmittelbaren Einfluss auf Ihre Gesundheit.
Das von mir entwickelte wärmerückgewinnende Ventilationssystem "Seseragi" kann zu der Verbesserung dieser
Grundfunktionen eines Hauses beitragen.
Japan ist eines der führenden Länder, was Technologie und Produktion anbelangt.
Seit meiner Kindheit benutzte ich japanische Videorekorder und Produkte "made in Japan" geben den
Eindruck von hoher Qualität und Sicherheit zu sein.
Demnach, egal wohin man auf der Welt geht, kann man selbstverständlich japanische Produkte wie Autos,
Haushaltsgeräte oder Essen erwerben,
doch habe ich nie zuvor außerhalb Japans ein japanisch-gebautes Haus gesehen.
Es gibt eine Reihe von "großen Bauunternehmen" in Japan, die jeder gut kennt, doch leider, aus Sicht der Welt,
erfüllt japanisches
Wohnen nicht die globalen Standards.
Ein Haus zu kaufen ist wohl das teuerste Shopping Ihres Lebens und es besorgt mich, dass es nur so wenige Leute
in
Japan gibt, die gutes Wohnen als Voraussetzung sehen und dass das Wissen und die Technologien dafür nicht
weiterverbreitet werden.
Ein Zuhause ist ein Ort des Friedens und der Erholung.
Ich möchte, dass Sie Auswirkungen eines Hauses auf Menschen kennen und ich möchte sichere, gute Häuser
weiterverbreiten.
Bitte, bevor Sie Ihr teuerstes Shopping betreiben und ein Haus kaufen, setzen Sie sich mit mir in
Kontakt.
Ich bin sicher, dass ich Ihnen behilflich sein kann.
Ziehen Sie Nutzen aus jeglichen persönlichen Kontakten, Wissen und Erfahrung, die ich habe!
Meine Mission ist es, das richtige Wissen über die Wohnsituation in Japan zu übermitteln.
Was ich Ihnen mit dem "Seseragi" sagen will, ist, dass ich möchte das Sie in einem guten Haus wohnen.
Deswegen verkaufe ich das "Seseragi". Um diese Botschaft zu vermitteln.
Ich habe tiefes Interesse an der Umwelt, glaube, dass Menschen mit der Natur im Einklang existieren können, und arbeite hart an meinem Ziel, höchst komfortable Häuser zu bauen, ohne die Umwelt zu belasten.
Seit der Antike wird geglaubt, dass 8 Millionen Götter überall in Japan leben: in Bergen, der See,
Wäldern, Flüssen, Häusern, Feuer, Wasser und Nahrung.
Es geht darum, die Götter für die Ernte zu ehren, den Bauern für ihre Arbeit zu danken, und auf ein friedvolles
Leben zu hoffen.
Wenn man eine Analogie dazu mit Energie macht, so kann man 1 Joule [J], die kleinste Einheit, mit einem
Reiskorn vergleichen.
Die Zivilisation der Zukunft wird den Nutzen aktiver Energie (Elektrizität, Gas, Öl, usw.) minimieren müssen,
wobei
natürlich auftretende Energiequellen erschlossen werden müssen. Wenn jede noch so kleine Menge an Energie als
wichtig
erachtet wird und jedes einzelne Joule mit Obhut bewahrt wird, so kann eine enorme Menge an Energie gesammelt,
CO2 reduziert, und Kosten gespart werden, was zu einem komfortablen Leben im Einklang mit der Natur führt.
1 Joule lässt sich mit 1 Reiskorn vergleichen.
Zeigen Sie Dankbarkeit für den Gott der Energie, der, indem er sich um Energie kümmert, sorgfältig jedes Joule zurückgewinnt und es für lange Zeit nutzbar macht.
Japaner haben traditionellerweise her innerhalb ihrer Kommunen in Harmonie mit der Natur gelebt, indem sie
Kleidung, Essen und Obdach hoch achteten und erfolgreich wiederverwerteten.
Bis hin zur Edo-Zeit (1603 - 1868) war es eine ideale Recyclinggesellschaft, die nur natürliche Energie nutzte,
keinen Müll produzierte und selbst Urin als Dünger einsetzte.
Diese beispielhafte japanische Tradition hat das Potenzial, das Fundament einer Gesellschaft zu werden, die
passive Energie nutzt und
die globale Umwelt schützt. Sie kann durch hightech Umwelt-Technologien gestützt werden und Japan zum führenden
Land in Sachen
Umweltschutz machen, welches das gesamte internationale Aufsehen erregen würde.
Herkömmliche Klimaanlagen verlieren nach und nach die angenehme Temperatur und die Energie, die für den Betrieb
der Maschine genutzt wird, nach Außen.
Selbiges gilt für Autos: Die vom Motor erzeugte Energie geht beim Bremsen verloren. Hybridautos jedoch,
zeihen Nutzen aus dem Bremsen und konvertieren dies wieder in Kraft.
Erschließung passiver Energie ist die Anwendung des Prinzips eines Hybridautos auf ein Haus: Die
Raumtemperatur
wird angenehm gehalten ohne starke Klimaanlagen zu benutzen und ohne die Temperatur unnötig zu verschwenden.
Diese exzellente Technologie wird von nun an das Grundprinzip für das Kreieren von komfortablen Wohnräumen
mit 10% geringerem Energieaufwand als herkömmliches Wohnen sein.
Ein weiteres Beispiel ist eine Teekanne im Vergleich mit einer Thermoskanne.
Um den Tee warm zu halten, muss die Kanne ununterbrochen mit Energie versorgt werden.
Selbst wenn man die Effizienz der Energiequelle steigerte, würde der Energieverlust der Gleiche sein, was
die gesteigerte Effizienz annulliert.
Die Thermoskanne andererseits, bewahrt die ursprünglich eingeführte Energie für lange Zeit. Aufgrund des
geringen
Wärmeverlustes ist es möglich, die Temperatur selbst mit einer geringen Energiequelle zu halten.
Teekanne: aktives Prinzip
Thermoskanne: passives Prinzip